Samstag, 31. August 2013

Phloxparade

Noch blühen die Phloxe im Garten und duften herrlich - aber ihre Saison geht bald zu Ende. Nur eine späte weiße Sorte entfaltet sich gerade erst so richtig. Wenn ich nur wüsste, wie sie heisst!

Späte weiße Phlox, aber welche Sorte? 

Ich dachte, vielleicht ist es die Phlox amplifolia 'David' und habe mir zum Vergleich eine gekauft. Sie sind sich von weitem wirklich sehr ähnlich, aber wenn man die Blüten nebeneinander vergleicht ist klar: 'David' hat viel rundere Blütenblätter.

Links Phlox amplifolia 'David', rechts unbekannt 

hier die Phloxe mit den kühlen Farben

von links: Elfe, Violetta Gloriosa, Prospero und Uspech


und hier die warmen Varianten, leider bringe ich die Sortennamen nicht mehr zusammen. Die drei rechts sind eh unbekannt, die dritte von rechts ist ein schöner Sämling aus Schwiegermutters Garten. Falls nach der gerade beginnenden Regenphase noch welche blühen, ergänze ich die Namen.


Dieser Sämling ist wirklich besonders schön!



Hier noch drei Blüten einer namenlosen Phlox (nach Ansicht ohne Etikett gekauft) in verschiedenen Stadien - sie ist ziemlich niedrig und hat eine tolle Wirkung



Alle Blüten zusammen, in der unteren Reihe von links die zweite ist 'Nora Leigh'


Die Lieblingssorten sind in der unteren Reihe, allein 'Prospero' (die dritte von rechts) ist etwas problematisch, da sie kaum Zuwachs hat und einfach mickrig aussieht. Die unbekannte Weiße, Nora Leigh, Pallas Athene, Elfe, Violetta Gloriosa und Uspech sind alle wüchsig und sehen einfach prächtig aus. Im Herbst ziehen die meisten um - vom geschützten Beet in die allgemeinen Bereiche. 

Sonntag, 25. August 2013

Der Heinrichweg bei Sulzberg im Allgäu

Der "Heinrichweg" ist ein "historischer Erlebnis-Wanderweg" auf dem es viel über die Geschichte der Gegend zu entdecken gibt. Genau genommen sind es zwei Rundwege von jeweils zehn Kilometern Länge, die beide am Rathaus in Sulzberg beginnen. Wir sind am 11. August die östliche Runde gelaufen, die am alten Pestfriedhof vorbei zur Aleuthemühle  zum Jodbad Sulzbrunn und zurück oberhalb des Rottachspeichers entlangführt.



Traditioneller Anstrich des holzverkleideten Wirtschaftsteils an einem alten Allgäuer Bauernhof 

verlassene Hofstätte 

Prächtig gepflegt: die Aleuthemühle 

Mobiler Tomatenanbau 

Dieser extravagante Hahn wurde von den Hennen sehr umworben 

Soweit man blickt, keine Kühe auf den Wiesen! 


Etwa auf der Hälfte der Strecke "Auf'm Buch" hat man einen phantastischen Ausblick auf das Alpenpanorama. Ziemlich erschütternd fanden wir, wie wenig Bauern in der Gegend ihre Kühe noch austreiben...so wie wir uns vor nicht allzu langer Zeit an den Anblick von Kuherden gewöhnten, denen die Hörner fehlen, so scheint man sich jetzt an kuhlose Wiesen gewöhnen zu müssen (und nein, es war nicht zu heiss und es war auch nicht zur Melkzeit, es waren gar keine Zäune da, die auf Beweidung schließen lassen könnten). Näher an Sulzberg gab es wieder vereinzelt Kuhherden auf der Weide, manche sogar behornt. 




Die "Grenzmarke 46" bezeichnet die Wildbanngrenze von 1059 zwischen Kempten und Augsburg. Die auf der Grenzmarke ausgehauenen Buchstaben K für Kempten auf der Nordseite und A für Augsburg auf der Südseite stammen von 1725. Bis bezeichnete diese Grenzmarke 1927 die Landkreisgrenze zwischen Kempten und Sonthofen.







Neben diesem Ausguck - auch ohne da hinauf zu steigen hat man hier schon einen wunderbaren Blick - steht eine Tafel mit Daten zum Leben des Salierkaisers Heinrich IV. Heinrich wurde 1053 im Alter von drei Jahren zum deutschen König gekrönt. Auch heute noch ist er durch seinen "Gang nach Canossa"  1077 vielen Zeitgenossen geläufig. Nach seiner zweiten Bannung durch Papst Gregor VII. im Jahre 1080 zog er jedoch mit seinem Heer nach Rom und setzte den Papst 1081 ab. Am 31.03.1084 wurde Heinrich IV. zum Kaiser gekrönt. Auf der Tafel ist für das Jahr 1096 vermerkt: "Erster Kreuzzug, Judenpogrome in Deutschland, Gesetz von Kaiser Heinrich IV. zum Schutz der Juden" (siehe Wikipedia zum "Wormser Privileg"). Was Heinrich mit der Gegend zu tun hat steht unter dem Jahr 1059: "Im Namen ihres Sohnes Heinrich IV. verleiht Kaiserin Agnes an Bischof Heinrich von Augsburg die Forst- und Wildbannrechte über ein Gebiet von Landsberg/Lech bis ins kleine Walsertal". Vermutlich ist dies die Urkunde, in der die Orte Sulzberg und Moosbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt werden ( "Es wird in einer Urkunde des Kaisers Heinrich IV. von Sulzberg als „Sulceberch“ und Moosbach als „Mosebach“ berichtet." - Wikipedia unter dem Stichwort "Sulzberg")




Das mit Abstand älteste historische Zeugnis findet sich kurz vor der Rückkehr in den Ort: ein Findling aus Schrattenkalk, dessen Entstehung bis in das Erdmittelalter in die Kreidezeit reicht. Die Kreidezeit herrschte vor 137 bis 67 Millionen Jahren - da gab es schon Blütenpflanzen, Ammoniten und auch Dinosaurier. Ein abschmelzender Gletscher ließ diesen seltenen Findling hier zurück. Schrattenkalkschichten finden sich am Grünten, mehr noch auf dem eindrucksvollen
Gottesackerplateau am Hohen Ifen.




Die zweite Hälfte des Heinrichwegs in Richtung Ottacker gehen wir dann ein anderes Mal....

mehr aus Sulzberg bei Gartenkunst oder Wege nach Eden: Der Kreislehrgarten Oberallgäu

Bilder: Handypics von Stephan

Sommer 2013

Nach langer Pause nun wieder ein Eintrag im Blog... dieser Sommer war eine traurige Zeit des Abschieds, denn erst verließ uns mein lieber Schwiegervater, zwei Wochen nach ihm starb Anfang Juli meine Mutter. Obwohl ich sie in ihren letzten Tagen begleiten konnte, ist es für mich immer noch nicht recht zu begreifen, dass sie jetzt nicht mehr da ist. Nur langsam komme ich "wieder zu mir" und fühle mich Alltag und Arbeit wieder ein Stückchen mehr gewachsen. Das Wichtigste in dieser Zeit - die Nähe zu Menschen, denen diese Verluste auch nahe gehen, Verständnis ohne große Erklärungen...
Sommer, Sonne, Grün, draußen sein zu können, im Garten zu arbeiten und Wanderungen zu machen hat mir Kraft gegeben.




Wanderung vom Haus weg ins Bergische Land mit den schönen geschindelten Häusern mit ihren weißen Fensterrahmen und den dunkelgrünen Läden....Heimat pur.





Der Anblick und der Geruch von reifendem Korn, lange nicht erlebt...







Wieder zurück in Kempten bekomme ich von meinem Liebsten ein Festmahl serviert - "Arancini", eine göttliche Spezialität aus Sizilien




Und da kann ich auch mal wieder lächeln - gutes Essen und ein feiner Wein auf der Dachterrasse...
Seelenbalsam :-)



und schon wieder beim Essen...diesmal drinnen, denn draußen baute sich ein Unwetter auf, das aber nicht so heftig wurde wie es diese Wolkenwand am 6. August befürchten ließ...





                                              (Die Bilder sind Handy-Pics von Stephan)